- Mo 8. Feb 2010, 11:06
#776467
Hallo,
bezugnehmend auf den Artikel auf "quotenmeter.de" bzgl der Einschaltquoten des Superbowls würde ich gerne ein paar Sätze schreiben.
Der Superbowl gilt zwar als eines der größten Sportevents auf der Welt und hat gerade in Amerika jedesmal traumhafte Einschaltquoten. Wer aber nun wirklich erwartet, dass dies hier in Deutschland ähnlich wäre, der verkennt die Realität.
Jedes Land hat seine spezifischen Sportarten, die dort besonders beliebt sind und im Fernsehen geschaut werden. So wie Deutschland den Fußball hat, ist es in Amerika die NFL ( neben NBA, NHL und MLB ). Würde man den Superbowl mit hiesigen populären Sportarten wie zb dem Fußball vergleichen, dann würde jedes Jahr Anfang Februar das Endspiel der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland unter deutscher Beteiligung stattfinden. Ich denke, dieses Ereigniss hätte hierzulande dann sicher auch traumhafte Einschaltquoten.
American Football fristet in Deutschland leider inzwischen ein Randdasein, welches sicher auch damit zu tun hat, dass es kaum möglich ist, reguläre Spiele der Saison oder aus den Playoffs in Deutschland zu schauen. Dass es aber grundsätzlich eine Fangemeinde gibt in Deutschland konnte man anhand der NFL Europe damals sehen.
Vor diesem Hintergrund des fast nicht vorhanden seins der NFL im deutschen Fernsehen kann man überhaupt froh sein, dass die ARD das Endspiel überträgt.
Da natürlich dieses Spiel zur amerikanischen Primetime stattfindet, war der Anpfiff um ca 00:30 Uhr deutscher Zeit. Dazu noch in der Nacht von Sonntag auf Montag. Wieviel Menschen haben denn tatsächlich unter diesen zeitlichen Bedingungen die Möglichkeit, das Spiel live zu sehen? Auch dies sollte man bei der Beurteilung einer Einschaltquote berücksichtigen.
Außerdem wird es so einige Menschen geben, die sich das Spiel in der Nacht nur aufgenommen haben, um es dann im Laufe der nächsten Tage zu sehen. Sind diese Leute auch in der Quote berücksichtigt? Im amerikanischen Fernsehen besteht die Einschaltquotenberechnung - soweit es mir bekannt ist - inzwischen aus dem Zusammenzählen der Live-Zuschauer zusammen mit den Zuschauern, die sich die Sendung aufgenommen haben und sie zeitversetzt schauen.
Last but not least sollte man daran denken, dass die ARD ein öffentlich-rechtlicher Sender ist, der einen anderen Sendeauftrag hat als die Privatsender. Hier zählt eben nicht die Quote allein. Hier wird ein Informationsauftrag erfüllt, nämlich die Liveübertragung eines der größten Sportereignisse der Welt, auch wenn man damit keinen Quotenknüller sendet. Gerade dies sollte man nicht vergessen. Beurteilt man öffentlich-rechtlicher Sender nur noch nach Quoten so wie die Privatsender, dann können wir uns auch gleich verabschieden von Programmen wie Arte, 3Sat, Phoenix und Co.
Der Artikel ""Super Bowl" in Deutschland ein Ladenhüter" von Herrn Weis ist daher in meinen Augen sehr einseitig und wenig objektiv verfasst. Auch wenn es auf "quotenmeter.de" in der Hauptsache um den Erfolg von Fernsehsendungen, gemessen an der Einschaltquote, geht, so sollte man doch erwarten können, dass man als Verfasser solcher Zeilen etwas genauer hinschaut und etwas objektiver berichtet.
Gruß
moreau
bezugnehmend auf den Artikel auf "quotenmeter.de" bzgl der Einschaltquoten des Superbowls würde ich gerne ein paar Sätze schreiben.
Der Superbowl gilt zwar als eines der größten Sportevents auf der Welt und hat gerade in Amerika jedesmal traumhafte Einschaltquoten. Wer aber nun wirklich erwartet, dass dies hier in Deutschland ähnlich wäre, der verkennt die Realität.
Jedes Land hat seine spezifischen Sportarten, die dort besonders beliebt sind und im Fernsehen geschaut werden. So wie Deutschland den Fußball hat, ist es in Amerika die NFL ( neben NBA, NHL und MLB ). Würde man den Superbowl mit hiesigen populären Sportarten wie zb dem Fußball vergleichen, dann würde jedes Jahr Anfang Februar das Endspiel der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland unter deutscher Beteiligung stattfinden. Ich denke, dieses Ereigniss hätte hierzulande dann sicher auch traumhafte Einschaltquoten.
American Football fristet in Deutschland leider inzwischen ein Randdasein, welches sicher auch damit zu tun hat, dass es kaum möglich ist, reguläre Spiele der Saison oder aus den Playoffs in Deutschland zu schauen. Dass es aber grundsätzlich eine Fangemeinde gibt in Deutschland konnte man anhand der NFL Europe damals sehen.
Vor diesem Hintergrund des fast nicht vorhanden seins der NFL im deutschen Fernsehen kann man überhaupt froh sein, dass die ARD das Endspiel überträgt.
Da natürlich dieses Spiel zur amerikanischen Primetime stattfindet, war der Anpfiff um ca 00:30 Uhr deutscher Zeit. Dazu noch in der Nacht von Sonntag auf Montag. Wieviel Menschen haben denn tatsächlich unter diesen zeitlichen Bedingungen die Möglichkeit, das Spiel live zu sehen? Auch dies sollte man bei der Beurteilung einer Einschaltquote berücksichtigen.
Außerdem wird es so einige Menschen geben, die sich das Spiel in der Nacht nur aufgenommen haben, um es dann im Laufe der nächsten Tage zu sehen. Sind diese Leute auch in der Quote berücksichtigt? Im amerikanischen Fernsehen besteht die Einschaltquotenberechnung - soweit es mir bekannt ist - inzwischen aus dem Zusammenzählen der Live-Zuschauer zusammen mit den Zuschauern, die sich die Sendung aufgenommen haben und sie zeitversetzt schauen.
Last but not least sollte man daran denken, dass die ARD ein öffentlich-rechtlicher Sender ist, der einen anderen Sendeauftrag hat als die Privatsender. Hier zählt eben nicht die Quote allein. Hier wird ein Informationsauftrag erfüllt, nämlich die Liveübertragung eines der größten Sportereignisse der Welt, auch wenn man damit keinen Quotenknüller sendet. Gerade dies sollte man nicht vergessen. Beurteilt man öffentlich-rechtlicher Sender nur noch nach Quoten so wie die Privatsender, dann können wir uns auch gleich verabschieden von Programmen wie Arte, 3Sat, Phoenix und Co.
Der Artikel ""Super Bowl" in Deutschland ein Ladenhüter" von Herrn Weis ist daher in meinen Augen sehr einseitig und wenig objektiv verfasst. Auch wenn es auf "quotenmeter.de" in der Hauptsache um den Erfolg von Fernsehsendungen, gemessen an der Einschaltquote, geht, so sollte man doch erwarten können, dass man als Verfasser solcher Zeilen etwas genauer hinschaut und etwas objektiver berichtet.
Gruß
moreau
