- Mo 18. Okt 2021, 20:00
#1559135
Die stehen ja ohnehin vor einer unlösbaren Aufgabe.
Auf der einen Seite müssen sie Inhalte liefern, mit denen sie Wähler ansprechen, die jetzt bei Grünen oder FDP gelandet sind. Dafür müssten sie quasi Söder oder Röttgen den Kurs bestimmen lassen. Damit gewinnst du aber bei den Kernwählern nicht, die man jetzt schon an die AfD verloren hat. Schon gar nicht gewinnst du mit einem grün angehauchten Approach was im Osten. Um dort was zu holen müssen sie eigentlich rückwärts gerichtete Politik machen, deshalb ist hier ja Merz so beliebt. Damit vertreibst du aber auch die letzten Jungen zu den anderen Parteien und damit machst du dich auch für Wechselwähler nicht interessant. Und um die AfD wieder zu schrumpfen und die CDU wieder wählbar zu machen, braucht es aber eine Ostpolitik, die von der Regierung ausgeht und die nicht von heute auf morgen greift.
Sie haben zudem nur Männer zwischen 40-60 im Angebot, allesamt aus NRW. Keine Frau, keinen Ossi. Das und eben keinen Inhalt. Sie sind sich ja nicht mal einig, wo es hingehen soll.
Wo wollen die da anfangen? Sie könnten die Basis befragen. Klar. Damit riskieren sie aber auch, dass sich die Partei innerlich spaltet und sich noch mehr Gräben auftun, denn es glaubt doch keiner, dass Ruhe einkehrt, wenn es da ein knappes Ergebnis gibt und am Ende der eine oder andere gewinnt oder eben verliert. Dann geht es doch erst recht rund. Die Alternative wäre wieder eine Entscheidung im Hinterzimmer für einen der bekannten Köpfe. Na Prost Mahlzeit.
Ich würde ja fast erwarten, dass die ein paar Jahre brauchen und dabei den ein oder anderen Kopf verschleißen bis sie sich wieder gefangen haben. Du drehst ja die Partei nicht einmal auf links und füllst plötzlich alles aus, was du seit 16 Jahren hast verwahrlosen lassen. Für die Namen, die da jetzt die Runde machen, ist es ja gefühlt auch die letzte Chance, den Vorsitz und eventuell noch eine Kanzlerkandidatur abzugreifen. D.h. da wird keiner hinten anstehen und es wird mit allen Mitteln und Bandagen gekämpft werden.
Und dann müssen sie auch noch irgendwie hoffen, dass die kommende Regierung nicht das Wahlalter senkt. Denn wenn das irgendwie durch den Bundesrat geht, kann die Union gleich ganz einpacken.