- Mo 24. Mär 2008, 02:00
#479584
Torchwood - 2x12 - Fragments
Kritik
Eine Filler-Episode. Selbst für eine Serie von Stand-Alone-Folgen wie Torchwood war das überdeutlich. Dadurch, dass die Folge mehrere unabhängige Geschichten erzählte, schwankte dann auch die Qualität enorm.
Fangen wir mal mit dem schlimmsten an, nämlich der Rahmenhandlung. Die hat manch billige Clip-Show nämlich schon besser hinbekommen. Torchwood stürmt ein Gebäude, das bestückt ist mit Sprengsätzen, das ganze Gebäude fliegt in die Luft. Nur gut, dass sich niemand ernsthaft verletzt hat, und das, wo alle Teammitglieder clevererweise genau neben den Bomben angewurzelt sind statt das Weite zu suchen. Wäre hier auch nur ein Funken Logik im Spiel gewesen, dann wären Tosh und Ianto tot und Owen so zerschmettert, dass man ihn nur noch als sprechenden Bettvorleger gebrauchen könnte. Und was hat Rhys dort eigentlich zu suchen?!
Dieser Rahmen diente dazu, zu erzählen, wie die vier aktuellen Torchwood-Mitglieder (bei Nummer 5, Gwen, wissen wir das ja schon) zu Torchwood gekommen sind. Zumindest was Jack betrifft, eine lang ersehnte Story. Leider sind die Geschichten allesamt sehr durchwachsen, vor allem, da man sich nicht genügend Zeit nehmen konnte. Man braucht wohl auch nicht erwähnen, dass die Explosionsstory einen denkbar schlechten Rahmen für diese Rückblenden abgab.
Jacks Story: Teil 1 ist hier ziemlich langweilig und ohne interessante Wendungen. Torchwood greift Jack auf, da man mitbekommen hat, dass er nach dem Doctor sucht und aufgrund seiner Unsterblichkeit beginnt er für Torchwood zu arbeiten. Erfreulich lediglich, dass hier mit dem Torchwood Institute, das gegen den Doctor arbeitet, ein schönes Bindeglied zu Doctor-Who-Episode "Tooth and Claw" geschaffen wurde. Ebenso erfreulich (und erstaunlich), dass das wahrsagende Kind aus "Dead Man Walking" wieder auftaucht. Der Sprung in jüngere Vergangenheit stellt eine interessantere Szenerie vor: ein Torchwood-Mitglied verpasst den übrigen und sich selbst den "Gnadentod", nachdem er vom "Sturm" erfahren hat, der aufzieht. Nicht das erste Mal in dieser Staffel, dass wir davon hören. Da das offenbar ein ziemlich großes Ereignis zu werden scheint, schätze ich, dass es in Season 3 behandelt werden wird.
Toshikos Story: geniale Verbrecherin (wenn auch aus dem edlen Motiv, die Familie zu schützen) wird vom Geheimdienst vor die Wahl gestellt, entweder im Knast zu schmoren oder für künftig für ihn zu arbeiten. Plotschablone 33b, abgehakt.
Iantos Story: wirkte leider ziemlich unglaubwürdig, vor allem gewaltig zusammengestaucht. Dass Ianto Jack so verfolgt (auch auf die Gefahr hin, von diesem überfahren zu werden), ist einfach nicht nachvollziehbar. Desweiteren ist Ianto (wenn man sein Season-1-Ich betrachtet) völlig out of character, die sexuelle Spannung zwischen ihm und Jack ist mir hier auch einfach viel zu früh angesetzt. Davon abgesehen recht kurzweilig, aber halt sehr substanzarm. Netter Gimmick: der Pterodactyl, der seit jeher im Hauptquartier seine Bahnen zieht, wird eingefangen.
Owens Story: eindeutig die stärkste der vier Geschichten. Hier ist es leider ausgerechnet das Alien, das einiges von der Atmosphäre zerstört, auch der Shot auf den offenen Schädel wirkt eher des billigen Effekts wegen gemacht. Ich kenn mich zwar nicht mit Hirn-OPs aus, aber so führt man sie jedenfalls bestimmt nicht aus. Davon abgesehen passt vieles zusammen und es ist stimmungsvoll umgesetzt.
Zum Schluss meldet sich Captain Hart wieder zu Wort. Er hat Gray und er will Jacks Welt auseinandernehmen. Bleibt zu hoffen, dass seine Motive im Finale noch ein wenig klarer werden. Wundern dürfte sich John jedenfalls darüber, dass Torchwood noch vollzählig ist.
Fazit
Die Rahmenhandlung ist ein Totalausfall, die einzelnen Rückblenden schwanken zwischen total uninspiriert (Tosh) und ganz ordentlich (Owen). Hervorzuheben sind eigentlich nur die etlichen Anspielungen auf vergangene Episoden (das ursprüngliche Torchwood Institute, die Wahrsagerin, der Sturm, der Pterodactyl, Gray, Captain Hart) und bekannte Elemente des Whoniverse (UNIT).
4.5 / 10
Poffel hat geschrieben:ach komm, jetzt übertreibst du aber. beste stunde? sie war gut, aber doch nichts überragendes...Doch, das meine ich ernst. Fließt natürlich auch mit ein, dass ich dieses Jahr noch nicht wirklich viel Fiktionales gesehen habe. Aber dazu später, jetzt geht's erstmal um das neueste Episoden-Meisterwerk:
Torchwood - 2x12 - Fragments
Kritik
Eine Filler-Episode. Selbst für eine Serie von Stand-Alone-Folgen wie Torchwood war das überdeutlich. Dadurch, dass die Folge mehrere unabhängige Geschichten erzählte, schwankte dann auch die Qualität enorm.
Fangen wir mal mit dem schlimmsten an, nämlich der Rahmenhandlung. Die hat manch billige Clip-Show nämlich schon besser hinbekommen. Torchwood stürmt ein Gebäude, das bestückt ist mit Sprengsätzen, das ganze Gebäude fliegt in die Luft. Nur gut, dass sich niemand ernsthaft verletzt hat, und das, wo alle Teammitglieder clevererweise genau neben den Bomben angewurzelt sind statt das Weite zu suchen. Wäre hier auch nur ein Funken Logik im Spiel gewesen, dann wären Tosh und Ianto tot und Owen so zerschmettert, dass man ihn nur noch als sprechenden Bettvorleger gebrauchen könnte. Und was hat Rhys dort eigentlich zu suchen?!
Dieser Rahmen diente dazu, zu erzählen, wie die vier aktuellen Torchwood-Mitglieder (bei Nummer 5, Gwen, wissen wir das ja schon) zu Torchwood gekommen sind. Zumindest was Jack betrifft, eine lang ersehnte Story. Leider sind die Geschichten allesamt sehr durchwachsen, vor allem, da man sich nicht genügend Zeit nehmen konnte. Man braucht wohl auch nicht erwähnen, dass die Explosionsstory einen denkbar schlechten Rahmen für diese Rückblenden abgab.
Jacks Story: Teil 1 ist hier ziemlich langweilig und ohne interessante Wendungen. Torchwood greift Jack auf, da man mitbekommen hat, dass er nach dem Doctor sucht und aufgrund seiner Unsterblichkeit beginnt er für Torchwood zu arbeiten. Erfreulich lediglich, dass hier mit dem Torchwood Institute, das gegen den Doctor arbeitet, ein schönes Bindeglied zu Doctor-Who-Episode "Tooth and Claw" geschaffen wurde. Ebenso erfreulich (und erstaunlich), dass das wahrsagende Kind aus "Dead Man Walking" wieder auftaucht. Der Sprung in jüngere Vergangenheit stellt eine interessantere Szenerie vor: ein Torchwood-Mitglied verpasst den übrigen und sich selbst den "Gnadentod", nachdem er vom "Sturm" erfahren hat, der aufzieht. Nicht das erste Mal in dieser Staffel, dass wir davon hören. Da das offenbar ein ziemlich großes Ereignis zu werden scheint, schätze ich, dass es in Season 3 behandelt werden wird.
Toshikos Story: geniale Verbrecherin (wenn auch aus dem edlen Motiv, die Familie zu schützen) wird vom Geheimdienst vor die Wahl gestellt, entweder im Knast zu schmoren oder für künftig für ihn zu arbeiten. Plotschablone 33b, abgehakt.
Iantos Story: wirkte leider ziemlich unglaubwürdig, vor allem gewaltig zusammengestaucht. Dass Ianto Jack so verfolgt (auch auf die Gefahr hin, von diesem überfahren zu werden), ist einfach nicht nachvollziehbar. Desweiteren ist Ianto (wenn man sein Season-1-Ich betrachtet) völlig out of character, die sexuelle Spannung zwischen ihm und Jack ist mir hier auch einfach viel zu früh angesetzt. Davon abgesehen recht kurzweilig, aber halt sehr substanzarm. Netter Gimmick: der Pterodactyl, der seit jeher im Hauptquartier seine Bahnen zieht, wird eingefangen.
Owens Story: eindeutig die stärkste der vier Geschichten. Hier ist es leider ausgerechnet das Alien, das einiges von der Atmosphäre zerstört, auch der Shot auf den offenen Schädel wirkt eher des billigen Effekts wegen gemacht. Ich kenn mich zwar nicht mit Hirn-OPs aus, aber so führt man sie jedenfalls bestimmt nicht aus. Davon abgesehen passt vieles zusammen und es ist stimmungsvoll umgesetzt.
Zum Schluss meldet sich Captain Hart wieder zu Wort. Er hat Gray und er will Jacks Welt auseinandernehmen. Bleibt zu hoffen, dass seine Motive im Finale noch ein wenig klarer werden. Wundern dürfte sich John jedenfalls darüber, dass Torchwood noch vollzählig ist.
Fazit
Die Rahmenhandlung ist ein Totalausfall, die einzelnen Rückblenden schwanken zwischen total uninspiriert (Tosh) und ganz ordentlich (Owen). Hervorzuheben sind eigentlich nur die etlichen Anspielungen auf vergangene Episoden (das ursprüngliche Torchwood Institute, die Wahrsagerin, der Sturm, der Pterodactyl, Gray, Captain Hart) und bekannte Elemente des Whoniverse (UNIT).
4.5 / 10