- Mi 6. Mai 2020, 20:25
#1544832
echt witzig, das P7RTL spezial. Ob es da nicht wieder einen Rechtsstreit für das Zeigen des Signals gibt und Rosemann ruft auch gleich an
Fernsehfohlen hat geschrieben: ↑Mi 13. Mai 2020, 23:47 Also ich sags jetzt mal ganz ehrlich: Für mich war das jetzt alles nichts wirklich Neues und ich weiß nicht, wie viele der Menschen, die das primär erreichen sollte, es auch wirklich erreicht.Es geht ja bei Aufklärung über gesellschaftliche Missstände nicht allein darum, dass Leute erstmals etwas erfahren. Der Logik nach wären die Medien schlagartig leergefegt. Es ist ein wenig wie im Schulunterricht: Durch ständige Wiederholung schleift sich die Botschaft (hoffentlich) ein. Es geht halt auch darum, Dinge im Blick zu halten (und derzeit werden sehr viele wichtige Themen von der Corona-Nachrichtendauerpräsenz verdrängt) und vor allem, sie zu verdeutlichen. Mir war auch nichts neu am Beitrag, das mindert aber nicht, wie einprägsam und gelungen das alles präsentiert wurde. Ich kann mir also schon vorstellen, dass dieser Beitrag bewegt und gerade Leute, die zwar schon von den angeschnittenen Problemen wussten, sich aber nie groß darum geschert haben, sensibilisiert. Und ein Blick auf die bisherigen Reaktionen in den sozialen Netzwerken würde meine These unterstreichen, dass das von Wert ist: Sehr viel Dank dafür, dass etwas, das man schon wusste oder gar selber schon erfahren musste, sehr wirksam in Szene gesetzt wurde, sodass nun ein (erneutes) Bewusstsein für das Thema gegeben ist.
Sid hat geschrieben:Es geht ja bei Aufklärung über gesellschaftliche Missstände nicht allein darum, dass Leute erstmals etwas erfahren.Das stimmt natürlich. Es ist für mich nur immer noch so der "X Factor" eines jeden gesellschaftspolitischen Formats, wenn man es schafft, auch mir noch einen Erkenntnisgewinn zu bescheren.
Es geht halt auch darum, Dinge im Blick zu halten (und derzeit werden sehr viele wichtige Themen von der Corona-Nachrichtendauerpräsenz verdrängt) und vor allem, sie zu verdeutlichen. Mir war auch nichts neu am Beitrag, das mindert aber nicht, wie einprägsam und gelungen das alles präsentiert wurde.Jap, da hast du recht. Wollte ich auch mit meinem zweiten kleinen Absatz gestern Abend zum Ausdruck bringen. Und es stimmt auch, dass Corona unsere Gesellschaft derzeit aus meiner Sicht sogar droht, uns mit seiner Dauerpräsenz bei einigen anderen wichtigen Themen zurückzuwerfen, weil sie halt kaum mehr zur Sprache kommen.
Und zu deinem zweiten Punkt: Ich schätze, gerade mit solchen Konzepten wie den Liveminuten lassen sich solche Themen besser an Menschen herantragen, die damit konfrontiert werden müssen. In diesem konkreten Fall: Wie viele Typen schauen schon feministische TV-Magazine, schauen sich aufmerksam Videos von YouTuberinnen zu solchen Vorkommnissen an oder lesen ausführliche Essays über Sexismus? Das dürfte noch immer ein sehr kleiner Kreis sein.Naja, das tue ich alles aber auch kaum bis gar nicht und glaube, dass Sexismus insbesondere seit Weinstein und #MeToo auch echt kein Nischenthema mehr ist. Es mag aber sein, dass die Sendung einige Menschen tatsächlich erreicht und sensibilisiert hat, die so zwischen völliger Ignoranz und einem umfänglichen Interesse für gesellschaftlich relevante Themen changieren.
Wolfsgesicht hat geschrieben:Meinung 3 meint dass das Blödsinn war weil Männer ja auch Gewalt erleben - (und dass das hätte thematisiert werden müssen).Puh, das geht mir dann schon wieder zu sehr in Richtung Whataboutism. Also klar erleben Männer auch psychische und physische Gewalt, aber das dann auch noch zu thematisieren, hätte nur ein (sicherlich auch spannendes) Fass aufgemacht, das mir für die 15 Minuten zu groß gewesen wäre oder halt zulasten der anderen Inhalte gegangen wäre.
Fernsehfohlen hat geschrieben: ↑Do 14. Mai 2020, 23:47Aber wenn wir schon dabei sind, Parallelen zum Schulunterricht zu ziehen: Mit solchen Fragen beschäftigt sich ein Lehrer (und vor allem ein Referendar ^^) auch ständig. Packe ich diesen Aspekt noch mit rein, weil er ja eigentlich auch wichtig ist und thematisiert gehört oder ist das zu viel für eine Unterrichtsstunde - und führt letztlich eher dazu, dass man tausend Themen kurz anreißt, aber bei keinem so richtig in die Tiefe geht?Sag mal, bekommt ihr da nichts vom Bildungsministerium oder werden nicht Leute geladen, die dafür extra an die Schule kommen und die Schüler oder zumindest die Lehrer briefen? Soll nicht böse gemeint sein, aber jetzt bei der ganzen Diskussion (also nicht zwingend dieser hier im Forum, aber auch) merkt man schon sehr stark, dass die meisten gar nichts verstanden haben und irgendwie bezweifle ich, dass das auch alle Lehrer gut vermitteln können. Allein, wie die Diskussion geführt wird und das meist von Männern, die zwar eine gewisse Sensibilität dafür entwickeln können, jedoch natürlich nicht jeden Aspekt sehen, da sie schlicht nicht betroffen sind, könnte man meinen, dass die Struktur nicht erkannt wird. Wenn ich mich recht entsinne, dann arbeitest du doch an einer segregierten Schule und da hat man doch auch öfter das Problem mit einem stark patriarchalisch geprägten Weltbild, also wäre es doch mehr als sinnvoll solch ein Thema gut aufzuarbeiten.