- Sa 28. Apr 2007, 12:04
#301869
Also die Überschrift suggeriert einen Wechsel der kompletten Geschäftsführung, da allerdings nur Geschäftsführer Matthias Alberti angesprochen wurde denke ich mal es geht nur um seinen Kopf.
Ein kompletter Wechsel ist sowieso unmöglich, da sich die neuen Leute ohnehin erst mal einarbeiten müssten und dies ohne im Job erfahrene Personen an der Spitze oder im mittlerein Management nicht möglich ist.
Die Intention Alberti weg, neuer Mann von außerhalb des Konzerns ist sicher eine Überlegung wert, allerdings bin ich gegen die Ablösung von Alberti, er verwaltet nur die Altlasten die ihm sein Vorgänger Schawinski hinterlassen hat. Zwar hat der Sender mit Rekordrendite das Geschäftsjahr abgeschlossen aber Substanz war keine mehr da. Ein wohlbestelltes Feld hat ihm der Schweizer garantiert nicht hinterlassen. Schawinski, Saban und de Posch sind die Hauptschuldigen am derzeitigen Desaster, Schawinski ist allerdings lediglich der Erfüllungsgehilfe von Vorstandschef de Posch und Ex-Aufsichtsratsvorsitzender Saban gewesen. Die ersteren beiden haben das sinkende Schiff allerdings rechtzeitig verlassen während der Belgier noch da ist.
Aber auch Alberti war bereits damals an leitender Stelle im Unternehmen beschäftigt und trägt auch eine Mitschuld.
Trotzdem bin ich dagegen ihn auszuwechseln, er ist meiner Ansicht nach immer noch der kompetenteste Senderchef der auch bei der RTL-Group mit Profis zusammengearbeitet hat. Die beiden anderen Chefs, Schäferkordt (RTL) und Bartl (ProSieben) sind allgemein wesentlich schwächer einzuschätzen was Eigenproduktionen angeht und haben ihren jeweiligen Konzern nie verlassen.
Nach dem Blackout-Flop gab es ja schon Stühlerücken. Trotzdem müssen aus der zweiten Reihe Fiction-Chefin Alicia Remirez und der für die Programmplaung verantwortliche stellvertretende Geschäftsführer Volker Szezinski dringend weg.
Nur ein paar neue Formate werden aber auch in Zukunft im nicht funktionierenden Programm völlig untergehen.
Deshalb sollte sich Sat.1 dringend an RTL orientieren denn nur dort wird man das Siegen wieder lernen. Feste Programmstruktur und mehr Verlässlichkeit brachte sogar ProSieben auf Platz 2.
Wenn man jetzt schon wieder alle neu angelaufenen Serien absetzt fängt man immer wieder bei null an.
Das geht auf Dauer nicht. RTL braucht momentan keine eigenproduzierten Serien, denn die US-Serien laufen allein ganz gut. In der Situation ist Sat.1 nicht. Dort läuft nur eine erfolgreiche US-Serie. Ob es mit Shows etwas wird ist auch eher zweifelhaft, dasselbe versucht ja schon ProSieben ab Mai. Da jedoch nur eine neue Serie (Deadline) für den Herbst bestellt wurde müssten eigentlich alle momentan laufenden Serien (Stadt, Land, Mord, Alllein unter Bauern, GSG 9 und R.I.S.) verlängert werden. Das ist jedoch zweifelhaft. Die Lage ist sehr schwierig und von der Vorstellung bereits im Herbst ProSieben wieder zu überholen und dann RTL anzugreifen sollte man sich schleunigst verabschieden wenn man etwas Realitätssinn hat.
Der Sender hat ja noch Glück, dass wenigstens die Daytime noch rund läuft. In der Primetime ist momentan kein Blumentopf zu holen.