- Di 24. Jul 2007, 18:08
#341514
Auf jeden Fall wäre Springer besser gewesen, was jetzt passiert habe ich von Anfang an befürchtet, Springer ist ein in Deutschland alteingesessener Konzern der auch einen gewissen Ruf zu verlieren hat, den Springer ist nicht nur die Bild-Zeitung. KKR und Permira haben dies als Finanzinvestoren aus Großbritannien bzw. den USA nicht, und es ist ihnen auch völlig egal.
Als Minderheitsgesellschafter hat Springer jetzt nur noch ganz beschränkte Möglichkeiten einzugreifen, wobei man möglicherweise auch gerne stillschweigend die Gewinne mitnimmt, die mit Maßnahmen erzielt werden, zu denen man sich allein niemals getraut hätte.
Jetzt wo die am Ruder sitzen wird es ganz bitter, da bleibt nur auf den nächsten Besitzer zu hoffen, der in zwei- bis drei Jahren ans Ruder kommt, allerdings wird der Konzern bis dahin sicher zerschlagen, weil Sat.1 bis dahin zum Spartensender verkommen sein wird.
Der Imageschaden ist nicht zu unterschätzen, auch wenn sicher bald ein anderes interessantes Thema dieses verdrängen wird, aber in den Hinterköpfen wird es spätestens wieder hochkommen, wenn weitere Einsparungen und Arbeitsplatzabbau im Konzern anstehen, die aktuellen Maßnahmen waren ja erst der Anfang, das Einsparpotential durch die Entlassungen soll bei unter € 10 Millionen liegen, da Saban dort schon gnadenlos auf Effektivität getrimmt hat, außerdem dürften zumindest für die unbefristet beschäftigten auch Abfindungszahlungen anstehen. Der Konzern will aber zwischen € 80 und € 90 Millionen einsparen, u. a. soll dies durch das Drehen von TV Movies und Serien in Budapest geschehen, zwar behauptet de Posch dies wäre keine Auslagerung aus Deutschland, doch die 30% Einsparungen werden im Gros auf die Personalkosten entfallen, d. h. freie Beleuchter, Regie- und Kamerassistenen werden vor Ort angeheuert und die deutschen Kollegen werden keine oder weniger Aufträge erhalten. In welchem Umfang dies geschieht ist leider noch nicht bekannt.
Das der an sich hochprofitable Konzern jetzt durch die völlig überteuerte Übernahme eines unwichtigen in den Beneluxländern, Skandinavien und Osteuropa tätigen Medienkonzern bis unters Dach verschuldet ist haben die Finanzinvestoren, die dort ebenfalls die Mehrheit haben zu verantworten, die Mitarbeiter der beiden Konzerne werden es aber mit dem Verlust ihrer Arbeitsplätze büßen.
Das hat gerade erst angefangen, wie gesagt muss man wohl auf den nächsten Eigentümer hoffen, vielleicht darf Springer beim nächsten Mal ja ran, wenn Sat.1 aus dem Konzern ausgeglieder wurde.